Damals wurde die Abteilung durch den Übertritt des FFC Brauweiler Pulheim 2000 zum FC gegründet. Eine, die von Anfang an dabei war und heute die sportlichen Geschicke des Teams leitet, ist Nicole Bender-Rummler (40).
Sie erinnert sich noch gut an die Anfänge: ,,Das war damals eine unglaublich aufregende Zeit für uns. Wir sind von Pulheim ans Geißbockheim gezogen und waren plötzlich Spielerinnen eines Traditionsvereins der Bundesliga. Das fühlte sich schon besonders an, zumal viele von uns FC-Fans waren."
Die Mannschaft startete damals in der zweiten Liga und hoffte mit der Verpflichtung von Weltmeisterin Sonja Fuß auf den direkten Aufstieg in die Bundesliga. Dieser wurde allerdings verpasst. 2012/2013 war man dann ganz nah am ersehnten Ziel. Die Entscheidung fiel am letzten Spieltag, als die Kölnerinnen im direkten Duell in Hoffenheim ranmussten.
Ein Spiel, das sich in Bender-Rummlers Erinnerung eingebrannt hat. „Wir haben zur Halbzeit geführt und wären mit diesem Ergebnis aufgestiegen. Nach der Pause sah ich plötzlich, wie sich Birgit Prinz warm machte. Sie hatte dort zwar ein Spielrecht, sollte aber vor allem im Bereich Sportpsychologie hospitieren. Sie kam dann aber gegen uns rein und mit ihr drehte sich dann das Spiel. Am Ende stand es 3:3 und wir verpassten erneut den Aufstieg. Das war schon sehr bitter."
Erst zwei Jahre später schafften die FC-Frauen erstmals in ihrer kurzen Geschichte den Sprung in die Bundesliga. Bender-Rummler war damals Kapitänin der Aufstiegsmannschaft und ist heute noch stolz auf das Erreichte. ,,Das war etwas ganz Besonderes. Nachdem wir mehrere Male knapp gescheitert waren, ging in dieser Saison endlich der Traum in Erfüllung."
Es sollte allerdings nur ein kurzes Gastspiel in der höchsten deutschen Spielklasse werden. Der FC ging in Liga eins sang- und klanglos unter und stieg sofort wieder ab. ,,Sportlich gesehen war das Jahr eine Katastrophe. Wir hatten praktisch keine Chance", erinnert sich Bender-Rummler, die ihre aktive Karriere nach der Bundesliga-Saison beendete.
Jahren In den kommenden wechselten sich Höhen und Tiefen in aller Regelmäßigkeit ab. Immer wenn der FC aufstieg, ging es in der kommenden Saison prompt wieder runter. „Das war ein ständiges Auf und Ab. Wir waren zu dieser Zeit eine klassische Fahrstuhl-Mannschaft", erzählt Bender-Rummler, die damals als Teammanagerin fungierte.
Diese unrühmliche Serie konnte 2021/22 nun erstmals durchbrochen werden. Der FC schaffte unter Trainer Sascha Glass und der Sportlichen Leiterin Nicole Bender-Rummler erstmals in der Geschichte den Klassenerhalt. Der Aufbruch in eine neue Zeit in der Kölner Frauen-Abteilung. „Wir wollen uns mittelfristig in der Bundesliga etablieren“, sagt Bender-Rummler und führt aus: ,,Ich bin jetzt schon 14 Jahre live dabei. Ich bin stolz, was wir hier seitdem zusammen erreicht haben. Es ist ein spannendes und emotionales Projekt, das wir weiter sukzessive vorantreiben wollen. Ich bin froh, dass wir dafür den Rückhalt aus dem gesamten Verein erhalten. Mit diesem Vertrauen im Rücken blicke ich positiv in die Zukunft des Frauenfußballs beim 1. FC Köln."
JÜRGEN KEMPER
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